321 Tage am Literargymnasium

Interview mit Matías Gasque, Austauschschüler aus Argentinien

Matías, du stammst aus Argentinien und hast nun ein Jahr als Austauschschüler bei uns am Literargymnasium verbracht. Am 5. Juli 2023 fliegst du nach Argentinien zurück. Danke, dass du dich für dieses Interview zur Verfügung stellst. Was war deine beste Erfahrung am Literargymnasium?

Die ausserschulischen Aktivitäten gefielen mir am meisten, z.B. der Sporttag. Ich wurde sehr gut und sehr schnell in meine Klasse 4b integriert. Es hat auch geholfen, dass Tiziano W., der selbst auch Argentinier ist, mich schon vor Schulbeginn kontaktiert und mir geholfen hat.

Wo siehst du den grössten Unterschied zwischen den Schulen in Argentinien und der Schweiz?

Was mir auffällt, ist, dass die Lehrpersonen alle Hilfsmittel (Technik, Schulbücher, Materialien, etc.) für den Unterricht zur Verfügung haben. Auch wenn es hier vielleicht nicht so bewusst wahrgenommen wird, ist mir das sehr aufgefallen. Hier in der Schweiz muss man nicht separat Fremdsprachenunterricht besuchen, um ein gutes Sprachniveau zu bekommen. Ich habe in Argentinien zum Beispiel privat Englischunterricht besuchen müssen, weil das Niveau in der Schule sehr tief ist. Hier werden die Fremdsprachen auf hohem Niveau unterrichtet.

Was war schulisch schwierig für dich?

Die Sprache und das hohe Niveau in den verschiedenen Fächern waren schwierig. Zudem sprechen die Schüler:innen untereinander Schweizerdeutsch, was es für mich zu Beginn schwierig machte, etwas zu verstehen.

Wie gut hast du Deutsch gelernt bzw. was waren die Herausforderungen für dich?

Ich habe Deutsch gelernt, aber das Reden bereitet mir Schwierigkeiten. Das Schweizerdeutsch macht es noch schwieriger.

Wie war dein Alltag mit der Gastfamilie?

Ich habe meistens allein mit meinem Gastvater gelebt. Sein Sohn kam nur am Wochenende nach Hause. Wir hatten ein ruhiges und gemütliches Leben. Einmal waren wir in Frankreich und im Wallis, wo mein Gastvater ein Häuschen hat.

Was hast du in der Schweiz am meisten vermisst?

Ich habe am meisten meine Familie, meine Haustiere und das argentinische Fleisch vermisst. Und natürlich meine Freunde.

Was wirst du nach deiner Rückkehr nach Argentinien am meisten vermissen?

Die Leute, die ich kennengelernt habe, die Sicherheit und die schönen Landschaften der Schweiz. Ah, ja, und die Schokolade…

Ich danke dir für das Interview und wünsche dir eine gute Rückkehr nach Argentinien.

¡Buen viaje!

Interview und Übersetzung Spanisch-Deutsch durch Begoña Ibáñez, Informationsbeauftragte für Ausland- und Sprachaufenthalt