Projekt LG 2025: Zwischenbilanz und Ausblick
Das LG befindet sich mitten in einem Schulentwicklungsprozess, zu welchem die Erarbeitung eines neuen Schulprogramms gehört – in welches aber zusätzlich sowohl kantonale als auch eidgenössische Reformen integriert werden müssen. Wo stehen wir heute?
Konzeptentwicklung im Rahmen des Projekts »Gymnasium 2022»
Nach der Entwicklung einer gemeinsamen pädagogischen Vision und einer im Kollegium breit abgestützten Ideensammlung und Konzeptentwicklung («Schwarmintelligenz») wurden die sechs Arbeitsgruppen des Schuljahres 2020/21 aufgelöst und für das Schuljahr 2021/22 ein neues Projektteam gebildet. Hauptgegenstand der Projektteamarbeit war die Neugestaltung des Untergymnasiums gemäss dem Auftrag für das Projekt «Gymnasium 2022». Das Projektteam konnte sich dabei auf die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Unterstufe aus dem Schuljahr 2020/21 stützen.
Die vom Projektteam und der Schulleitung entwickelten Konzepte wurden im Frühjahr 2022 durch den Konvent und die Schulkommission verabschiedet und am 5. Dezember 2022 vom Bildungsrat bewilligt. Im Vergleich zum bisherigen Konzept des LG beinhalten sie die folgenden Änderungen:
- Reduktion der Anzahl Lateinlektionen im Untergymnasium
- Einführung der Fächer Religionenn, Kulturen und Ethik sowie des Fachs Informatik im Untergymnasium
- Stärkung des Fachs Geographie und der MINT-Fächer im Untergymnasium
- Einführung interdisziplinärer Fächer im MINT-Bereich im Untergymnasium
- Einführung des Immersionsunterrichts Deutsch/Englisch im Untergymnasium
- Einführung des Fach Informatik im Obergymnasium
- Einführung des neuen Schwerpunktfachs Philosophie, Pädagogik und Psychologie (PPP) im Obergymnasium
Projekt Riesbach
Im März 2022 erfolgte der Kickoff zum Projekt Riesbach, welches sich mit dem Umbau des Schulhauses Riesbach befasst und voraussichtlich in den Umzug im Schuljahr 2027/28 mündet. Am 7.3.22 traf sich die Schulleitung mit Marc Meyer, dem Projektleiter der Bildungsdirektion, um die Meilensteine des Projekts zu bestimmen. Am 31.3.22 besichtigten die Schulleitung, die Fachvorstehenden und Vertreterinnen und Vertreter der Bereiche Verwaltung und Betrieb das Schulhaus Riesbach. In der darauffolgenden sogenannten «Qualifikation des Bestandes» wurde der Ist-Zustand des jetzigen Schulgebäudes mit den aktuellen Bedürfnissen des LG verglichen. Am 26.10.22 führten wir schliesslich einen von Marc Meyer und dessen Team geleiteten Workshop zum Thema «Schule der Zukunft» durch, an welchem das Kollegium, Vertreterinnen und Vertreter der Bereiche Verwaltung und Betrieb sowie Schülerinnen und Schüler teilnahmen. Auf der Basis der Qualifikation des Bestandes und des Workshops vom 26.10.22 definierte die Schulleitung das Raumprogramm des LG für das zukünftige Schulhaus Riesbach.
Ausblick
Bereits seit Beginn des Schuljahres 2022/23 werden die folgenden Neuerungen umgesetzt:
- Umsetzung der neuen Promotionsordnung in den 1. Klassen der gymnasialen Unterstufe und in den 3. Klassen der gymnasialen Oberstufe
- Coaching und Fachtutoratesystem in den 1. Klassen der gymnasialen Unterstufe
- Obligatorisches Fach Informatik in den 3. Klassen der gymnasialen Oberstufe (Regelklassen)
In Bezug auf das Bildungsangebot wird das Schuljahr 2023/24 einerseits durch die erstmalige Umsetzung des neuen Konzepts für das Untergymnasium geprägt sein. Andererseits wird es darum gehen, die Einführung des neuen Schwerpunktfachs PPP gut vorzubereiten. Und schliesslich wird das LG über den Zeitpunkt entscheiden, in welchem das bisherige Langgymnasium durch ein Kurzgymnasium ergänzt werden soll.
In didaktischer Hinsicht wird es darum gehen, die am 6. Februar 2023 in einer Weiterbildung gelegten Grundlagen der Schulentwicklung umzusetzen respektive weiterzuentwickeln und, ausgehend von den Rahmenbedingungen des eidgenössischen Projekts «Weiterentwicklung der gymnasialen Maturität», die Weiterentwicklung der Unterrichtsgefässe und Unterrichtsformen in Angriff zu nehmen. Die Basis wird in diesen Bereichen das neue Leitbild sein, insbesondere die Abschnitte zu den Leitbegriffen «Bildung» und «Balance».
Bei der Leistungsbeurteilung geht es darum, das Repertoire um formative und prozessorientierte Formen der Beurteilung und digitale Prüfungsformen zu erweitern. Damit werden wir zum einen dem im Leitbild beschriebenen erweiterten Bildungs- und Leistungsbegriff gerecht, zum andern streben wir eine bessere Balance zwischen Leistungsorientierung und Entschleunigung sowie individuellem und kooperativem Lernen an.
Der Entschleunigung, Fokussierung und Förderung der transversalen Kompetenzen dienen auch die bereits zum Teil in Form der LG-Tage und -Wochen vorhandenen besonderen Unterrichtsgefässe, die überprüft und im zukünftigen pädagogischen Konzept allenfalls verstärkt werden. Falls das Kollegium – den Empfehlungen der Arbeitsgruppen Unterstufe, Mittelstufe und Oberstufe folgend – dies beschliesst, wird es von der 1. bis 6. Klasse eine Entwicklung hin zu offeneren Unterrichtsformen, interdisziplinär und ausserschulisch vernetzten Unterrichtsgefässen sowie eigenständigem Lernen geben.
Markus Lüdin, Rektor